Zahlreiche Verkaufsverbote bei Kinderkosmetika

Das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt hat Kinderkosmetika auf Konservierungsmittel, Farbmittel, UV-Filter und Verunreinigungen kontrolliert. Die Beanstandungsrate ist hoch, und für 14 der 31 Produkte wurde ein Verkaufsverbot ausgesprochen.

Kinderkosmetika sind attraktiv verpackte, teilweise mit bekannten Figuren aus der Film- oder Spielzeugwelt aufgepeppte Produkte, welche praktisch ausschliesslich in Fernost hergestellt werden. Viele Produkte können auch als Spielzeug aufgefasst werden und sind mit den für Spielzeug notwendigen Warnhinweisen versehen. Die meisten der 31 erhobenen Proben waren Schminke wie Lidschatten, Nagellacke und dergleichen. Bei 25 Proben handelte es sich um Sets, was insgesamt zur Untersuchung von 169 Teilproben führte.

Das Kantonale Laboratorium hat 21 Proben (68 %) beanstandet, bei 14 Proben (45 %) wurde ein Verkaufsverbot ausgesprochen. Bei drei weiteren Proben hat der Inverkehrbringer aufgrund unserer Untersuchung freiwillig den Verkauf eingestellt. Sehr hoch war mit 40 von 49 Teilproben der Anteil beanstandeter Nagellacke. Überraschend war der Befund, dass in 2 Nagellackproben 3.5 – 7.3 % N-Methylpyrrolidon (NMP) gefunden wurde und offensichtlich als Lösungsmittel in der Rezeptur war. Aufgrund der Eigenschaft, dass NMP die Fortpflanzung schädigt, wurde ein Verkaufsverbot ausgesprochen.

In der Regel führte der Einsatz verbotener Farb- und Konservierungsmittel zu Verkaufsverboten. Bei Stiften für die Haut musste aufgrund hoher Nitrosamin Gehalte (eine Kontamination) der Verkauf eingestellt werden. Bei Produkten, deren Zusammensetzung konform waren, aber die Kennzeichnung nicht dem Inhalt entsprach, wurden keine Verkaufsverbote ausgesprochen.

Obwohl die hohe Beanstandungsrate nicht darauf schliessen lässt, haben einige Firmen ihre Produkte in den letzten Jahren stark verbessert. Die Beanstandungsraten sind deshalb kein Abbild des Marktes, sondern ein Beleg für den Erfolg unserer risikobasierten Probennahmen. Es besteht jedoch weiterhin grosser Handlungsbedarf für einen Teil der Branche. Auf Grund der hohen Beanstandungsrate drängen sich in Zukunft weitere Kontrollen auf.

Link zum vollständigen Bericht

nach oben