Kaffee hat keine nennenswerten radioaktiven Rückstände

Das Kantonale Laboratorium hat Kaffeebohnen auf Radioaktivität und Kennzeichnung kontrolliert. Alle 30 geprüften Proben entsprachen bezüglich radioaktiven Rückständen dem Lebensmittelrecht. Eine Probe war wegen Kennzeichnungsmängeln zu beanstanden.

Radiocäsium und Radiostrontium stammen aus Reaktorunfällen und Atombombentests und sind aufgrund ihrer langen Halbwertszeiten von 30 Jahren auch weiterhin in der Umwelt vorhanden. Deshalb können sie noch in bestimmten Lebensmitteln nachgewiesen werden. Radioblei und Polonium sind Zerfallsprodukte aus der natürlich vorkommenden Uran-Reihe. Je nach Beschaffenheit des Untergrundes können Pflanzen diese radioaktiven Isotope aus dem Boden aufnehmen und in sich anreichern. Somit können auch natürliche Radionuklide in Lebensmitteln vorhanden sein.

Insgesamt wurden 30 Verkaufseinheiten Kaffee in Grossverteilern und im Detailhandel im Kanton Basel-Stadt erhoben. Von den 30 Proben stammten 20 aus Südamerika, 7 aus Afrika und 3 aus Asien.

In fünf dieser 30 Kaffeeproben konnten kleine Mengen Radiocäsium und bei 3 davon zusätzlich Radiostrontium detektiert werden. In zwei Proben aus Südamerika konnten kleine Mengen Polonium nachgewiesen werden. Die gemessenen Werte liegen eindeutig unter den lebensmittelrechtlichen Höchstwerten.            

Bei den Produkten wurde zusätzlich die Kennzeichnung überprüft. Eine Probe wies einen Fehler in der Kennzeichnung auf: Dem Mindesthaltbarkeitsdatum wurde der Zusatz «mindestens haltbar bis» nicht vorangestellt.                     

Künstliche Radioaktivität kann bis heute in Kaffee nachgewiesen werden. Um die Fachkompetenz in Radioaktivitäsmessungen aufrecht zu erhalten, wird das Monitoring fortgesetzt. Diese Expertise ist für einen möglichen radiologischen Notfall erforderlich, um die Lebensmittelsicherheit in der Schweiz zu gewährleisten.

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