Keine Radioaktivität in Schweizer Käse nachweisbar

Das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt hat Schweizer Käse auf Radioaktivität und Kennzeichnung kontrolliert. 29 von 30 untersuchten Proben entsprachen den Vorgaben des Lebensmittelrechts. Eine Probe musste wegen Kennzeichnungsmängeln beanstandet werden.

Radiocäsium und Radiostrontium sind aufgrund ihrer Halbwertszeiten von 30 Jahren weiterhin in den Böden vorhanden. Die Gräser der Weideflächen nehmen die Radionuklide aus dem Boden auf, und die Radionuklide gelangen durch das Futter in das Milchvieh. Aufgrund der chemischen Ähnlichkeit von Calcium und Strontium kann vor allem Radiostrontium in Milch detektiert werden. Durch die Aufkonzentrierung im Käse ist Radiostrontium im Vergleich zur Milch sogar in höheren Konzentrationen nachweisbar.

Insgesamt wurden 30 Schweizer Käse in Grossverteilern und im Detailhandel im Kanton Basel-Stadt erhoben. Bei der Probenahme wurde darauf geachtet, dass die Käseproben aus möglichst vielen Kantonen stammten.

In 29 der 30 Käseproben wurden erwartungsgemäss Spuren von Radiostrontium detektiert. Der höchste Wert wurde in einem Bündner Bergkäse festgestellt. Spuren von Radiostrontium konnten hingegen nur in einer Probe nachgewiesen werden. Die gemessenen Werte liegen jedoch weit unter dem lebensmittelrechtlichen Höchstwert.

Bei den 30 erhobenen Produkten wurde auch die Kennzeichnung überprüft. Ein Käse wies verschiedene Fehler in der Kennzeichnung auf. In der Nähwertdeklaration fehlte der Salzgehalt sowie die Angabe der Festigkeitsstufe des Käses. Der Code der Bio-Zertifizierung, der für die Auslobung «Bio» notwendig ist, sowie die Adresse der für das Produkt verantwortlichen Firma waren ebenfalls nicht angegeben.

Die Untersuchung von Schweizer Käse ergab zwar keine zu beanstandenden Befunde betreffend Radioaktivität. Künstliche Radioaktivität kann jedoch bis heute in Käse nachgewiesen werden. Das Monitoring von Käse wird daher fortgesetzt.

Link zum ausführlichen Bericht

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