Viele Beanstandungen bei Duschwasser aus Hotels

Das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt hat Duschwasser aus Hotels auf Legionellen untersucht. Von 220 untersuchten Duschwasserproben mussten 88 Proben wegen Richtwertüberschreitungen beanstandet werden. Die Verantwortlichen wurden verpflichtet, geeignete Sanierungsmassnahmen zu ergreifen, um die Kontamination mit Legionellen schnellstmöglich unter den Höchstwert zu senken.

Hotels weisen oft ein weit verzweigtes Wasserleitungssystem mit komplexen Sanitärinstallationen auf, die je nach Auslastung der Zimmer nicht konstant gebraucht werden. Die hiermit verbundene Reduktion des Wasserumsatzes zusammen mit dem Auftreten von stehendem Wasser begünstigt die Legionellenvermehrung und macht die Wasserversorgung besonders anfällig für einen Befall mit Legionellen.

Im Zeitraum Januar 2019 bis Dezember 2020 wurden 331 Wasserproben aus 21 Hotels auf Legionellen untersucht. Pro Hotel wurden die Duschen in zehn Zimmern von unterschiedlichen Etagen beprobt, so dass insgesamt 220 Proben Duschwasser kontrolliert wurden. Um etwas mehr Aufschluss zu erhalten über die Art und das Ausmass einer allfälligen Kontamination mit Legionellen, wurden weitere 111 Wasserproben diverser endständiger Entnahmestellen sowie von zentralen Trinkwassererwärmern erhoben.

Insgesamt gaben die Duschwasserproben aus sieben von 21 Hotels zu keiner Beanstandung Anlass. Während dies sechs von neun im Jahr 2019 beprobten Hotels betraf, traf dies im Jahr 2020 lediglich für ein Hotel von 13 zu. In 88 Duschwasserproben (40%) aus 15 Hotels (71%) konnten Legionellen über dem gültigen Höchstwert nachgewiesen werden, die Proben mussten beanstandet werden. In den Duschen von 13 Hotels konnte ein zum Teil massiver Befall mit dem Krankheitserreger Legionella pneumophila nachgewiesen werden. Von den zusätzlich an Boilern und diversen peripheren Zapfstellen erhobenen 111 Proben wiesen zehn Proben aus drei Hotels eine Kontamination mit L. pneumophila Serogruppe 1 auf.

Die Beanstandungsquote bei den Duschwasserproben war mit 40% hoch und deutlich mehr als die Hälfte der untersuchten Hotels zeigte einen Befall des Wasserleitungssystems mit Legionellen. Entscheidend für den Befall des Wasserleitungssystems dürfte die Auslastung respektive der Unterhalt des Betriebes sein. Von zwölf Hotels, die im Jahr 2019 sowie im Jahr 2020 vor dem Corona-bedingten Lockdown untersucht wurden, kam es in sechs (50%) zu keinen Beanstandungen. Von zehn im Jahr 2020 nach dem Corona-bedingten Lockdown untersuchten Hotels, kam es lediglich in einem (10%) zu keinen Beanstandungen.

Die Verantwortlichen sind nun gefordert, die Ursachen für die Kontamination zu ermitteln sowie geeignete Sanierungsmassnahmen zu ergreifen, um die Kontamination mit Legionellen schnellstmöglich unter den Höchstwert zu senken. Besonders wichtig ist, dass Trinkwasserinstallationen, die über mehrere Wochen kaum genutzt wurden, vor Inbetriebnahme gründlich durchgespült werden. Die Verantwortlichen wurden weiter dazu angehalten, den Erfolg der eingeleiteten Massnahmen mit weiteren Untersuchungen zu überprüfen. 

Duschwasser aus Hotels / Untersuchung auf Legionellen

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