Monitoring und Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke

Das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt hat 2020 das Monitoring der Tigermücke fortgesetzt. Zusammen mit dem Tiefbauamt und der Stadtgärtnerei wurde die Tigermücke im Gebiet an der französischen Grenze, im Rheinhafen und im Neubadquartier mittels Insektiziden bekämpft. Privathaushalte und Firmen in der betroffenen Umgebung wurden informiert und zur Mithilfe bei der Bekämpfung aufgefordert.

Die Asiatische Tigermücke ist eine gebietsfremde, invasive Art, die potentielle Krankheitserreger überträgt, wenn die Mücke mit einem entsprechenden Erreger infiziert ist. In der Schweiz ist bisher noch keine Krankheitsübertragung durch die Tigermücke dokumentiert. Das Übertragungsrisiko wird deshalb heute als minim eingeschätzt.

Im Herbst 2015 wurde erstmals eine Tigermücke im Kanton Basel-Stadt nachgewiesen. Seit 2016 wird im Auftrag des Kantons durch das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut (SwissTPH) eine Überwachung (Monitoring) durchgeführt. Im Zeitraum zwischen April und November 2020 waren 56 von 238 Fallenorte positiv. Von etablierten Tigermückenpopulationen müssen wir mittlerweile im Gebiet an der französischen Grenze sowie im Gebiet des Basler Rheinhafens ausgehen. Im Neubadquartier konnte sich die Tigermücke hingegen aufgrund der ergriffenen Massnahmen nur geringfügig ausbreiten.

Bei der Meldestelle für die Region Nordwestschweiz am Swiss TPH gingen 2020 von Bewohnern des Kantons Basel-Stadt insgesamt 61 Meldungen verdächtiger Mücken ein. Von diesen Meldungen konnte die Asiatische Tigermücke nur in zwei Fällen bestätigt werden. Bei den übrigen Fällen handelte es sich entweder um die ebenfalls invasive Asiatische Buschmücke oder um andere, einheimische Mücken- oder Insektenarten.

Für die Bekämpfung der Mückenlarven der Tigermücke wird ein biologisches Larvizid eingesetzt, das schon seit Jahrzehnten in Überschwemmungsgebieten eingesetzt wird und als umweltverträglich gilt. Für die Bekämpfung von Schädlingsorganismen im öffentlichen Raum sind im Kanton Basel-Stadt das städtische Tiefbauamt und die Stadtgärtnerei zuständig. Die Behandlung erfolgt in einem Radius von 200m um die Fundstellen herum.

Da sich viele potentielle Brutstätten wie Pflanzentopfuntersetzer und Regentonnen auf Privatgelände oder in Gärten befinden, wurden auch die Bevölkerung sowie kleinere Firmenareale in den betroffenen Gebieten mit einem Flyer informiert und zur Mithilfe aufgefordert. Die Reaktionen der direkt kontaktierten Anwohner und Anwohnerinnen waren durchwegs positiv, und es zeigte sich, dass viele bezüglich der Problematik und den nötigen Massnahmen bereits vorinformiert waren.

Die Ergebnisse der Überwachung 2020 deuten darauf hin, dass die Asiatische Tigermücke sich in der Region weiter ausbreitet. So nehmen die Anzahl der positiven Standorte, die Grösse der betroffenen Gebiete und die Mückendichte weiter zu. Insbesondere hat sich das befallene Gebiet im Gebiet an der Grenze zu Frankreich weiter ausgedehnt.

Die Überwachung wird 2021 an ausgewählten Standorten fortgesetzt. In allen betroffenen Gebieten soll zudem die Bekämpfung weitergeführt werden. Die Massnahmen beginnen im April und müssen aufgrund des zunehmend warmen Klimas und der hierdurch verlängerten Mückensaison voraussichtlich bis Ende Oktober durchgeführt werden.

Asiatische Tigermücke / Überwachung und Bekämpfung im Kanton Basel-Stadt 2020

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