Verkaufsverbote bei Kinderkosmetika

Das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt hat in Zusammenarbeit mit den Kontrollbehörden der Kantone Aargau und Zürich sowie von Slowenien Kinderkosmetika auf ihre Rechtskonformität bezüglich Konservierungsmittel, Farbmittel, UV-Filter und Nitrosamine untersucht. Die Beanstandungsrate ist hoch: Für 9 der 15 in der Schweiz erhobenen Produkte wurde ein Verkaufsverbot ausgesprochen.

Kinderkosmetika sind attraktiv verpackte, teilweise mit bekannten Figuren aus der Film- oder Spielzeugwelt aufgepeppte Produkte, welche praktisch ausschliesslich in Fernost hergestellt werden. Viele Produkte können auch als Spielzeug aufgefasst werden und sind mit den für Spielzeug notwendigen Warnhinweisen versehen. Elf Sets aus Internetshops mit Schweizer Verantwortlichkeit wurden durch die Kantone Aargau, Basel-Stadt und Zürich erhoben. Vier Sets wurden uns vom Zoll zugestellt und drei Sets und eine Einzelprobe untersuchten wir für die slowenischen Behörden. Insgesamt ergaben sich 19 Sets mit 119 zu analysierenden Einzelproben.

Für 9 der 15 in der Schweiz erhobenen Produkte wurde ein Verkaufsverbot ausgesprochen. Zwei weitere Produkte wurden beanstandet. Überdurchschnittlich viele Nagellacke und temporäre Haarfarben waren zu beanstanden. Inakzeptabel war auch die Konformität von Body-Tattoo-Farben und Badebomben. Auffällig hoch war die Beanstandungsrate wegen nicht erlaubter Konservierungsstoffe der Stoffklasse der Isothiazolinone. Bei den Body-Tattoo-Stiften lassen die nachgewiesenen Farb- und Konservierungsmittel eher auf umverpackte Schreibwaren deuten als auf Kosmetika. Die Präsenz von Methylchlor- und Methylisothiazolinon in wasserbasierten Nagellacken wurde schon häufig beobachtet, jedoch selten mit derart hohen Gehalten.

Obwohl die kontinuierlich hohen Beanstandungsraten nicht darauf schliessen lassen, haben einige Firmen ihre Produkte in der Zwischenzeit stark verbessert. Die auch in den letzten Jahren sehr hohen Beanstandungsraten sind deshalb kein Abbild des Marktes, sondern ein Beleg für den Erfolg unserer risikobasierten Probennahmen. Es besteht jedoch weiterhin grosser Handlungsbedarf für einen Teil der Branche. Es ist offensichtlich, dass bei Produktion und Qualitätssicherung teils auf Kosten der Kinder gespart wird. Auf Grund der hohen Beanstandungsrate drängen sich weitere Kontrollen auf.

Kinderkosmetika / Konservierungsmittel, Farbmittel, UV-Filter und Nitrosamine

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