Radioaktivität: Umweltmonitoring ergibt keine Grenzwertüberschreitungen

Das Kantonale Labor Basel-Stadt untersuchte im vergangenen Jahr verschiedene Umweltproben auf Radioaktivität. Kontrolliert wurden die Kehrichtverbrennungsanlage Basel, die Kläranlage ARA Basel, Rheinschwebstoffe aus der Rheinüberwachungsstation, Radon in bewohnten Räumen, Schweizer Wein sowie Milch im Rahmen des Schweizerischen Über-wachungsprogramms der Umweltradioaktivität. Es wurden keine Höchstwertüberschreitungen festgestellt.

Im Auftrag des Bundes überwacht das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt seit Jahren die potentiellen Emittenten von Radionukliden in den Rhein. Es handelt sich dabei im Besonderen um die Kehrrichtverbrennungsanlage der Stadt Basel (KVA Basel) und die Kläranlage ARA Basel. Die Tritiumaktivität des gereinigten, städtischen Abwassers war jederzeit unterhalb des Grenzwertes. Die Tätigkeiten der nuklearmedizinischen Abteilungen der Spitäler resultieren in einer geringen Aktivität des Abwassers mit radioaktivem Iod und anderen kurzlebigen Radionukliden. Die Grenzwerte wurden allesamt eingehalten.

Abwassermonitoring der KVA Basel / Radioaktivität
Abwassermonitoring der ARA Basel / Radioaktivität

Da gewisse Radionuklide an Schwebstoffe anlagern, werden auch regelmässig Rheinschwebestoffe untersucht. Der Rheinschwebstoff ist ein geeignetes Untersuchungskompartiment für die langzeitliche Radioaktivitätsüberwachung der rheinaufwärts liegenden Kernkraftwerke und weiterer Emittenten der Schweiz. Dabei stellte das Kantonale Labor wie in den Vorjahren geringe Aktivitäten bei künstlichen Radionukliden fest. Die Immissionsgrenzwerte wurden jedoch nicht überschritten.

Rheinüberwachung / Radioaktivität

Im Rahmen des Schweizerischen Überwachungsprogrammes der Umweltradioaktivität (SUER) hat das Kantonale Laboratorium 38 Milchproben aus der Schweiz auf radioaktive Stoffe getestet. In den meisten Proben wurden Spuren von Radiostrontium gefunden, jedoch unterhalb des Höchstwerts. In einigen Proben aus den Alpen wurden ebenfalls Spuren von Radiocäsium gefunden. Diese Kontaminationen lassen sich einerseits durch die Atombombenversuche der 60er Jahre, anderseits durch den Fallout des Reaktorbrandes in Tschernobyl erklären. Der Rückgang der Radioaktivität in der Milch ist stärker, als aufgrund des physikalischen Zerfalls der Radionuklide zu erwarten wäre. Der Grund liegt darin, dass Radiocäsium und Radiostrontium in tiefere Bodenschichten gewandert sind und somit für die Graswurzeln weniger verfügbar sind. Folglich nimmt die Aktivität im Gras ebenfalls überproportional ab, was zur verminderten Aufnahme der Radionuklide durch das Milchvieh führt.

Milch / Radioaktivität

Im Rahmen einer Regiokampagne der Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Bern, Solothurn und Basel-stadt wurden 55 Proben Schweizer Wein auf Radionuklide untersucht. Alle Proben entsprachen der Lebensmittelgesetzgebung. In elf Proben konnte Radiocäsium in geringen Spuren nachgewiesen werden. Uranspuren waren in 35 Weinen weit unter dem Richtwert nachweisbar. Die nachgewiesene Radioaktivität in Schweizer Weinen kann als gering bezeichnet werden und entspricht der Hintergrundbelastung in der Schweiz.

Wein / Radioaktivität

Mit der Revision des Strahlenschutzrechts wurde der Höchstwert für Radon in bewohnten Räumen von 1000 Bq/m3 auf 300 Bq/m3 herabgesetzt. Das Kantonale Laboratorium bietet einerseits Radonmessungen für Private an und begleitet andererseits Messungen und Sanierungen von staatlichen Liegenschaften in Basel-Stadt. Im vergangenen Jahr wurden 69 Messungen durchgeführt, wovon 13 Messungen über dem neuen Referenzwert von 300 Bq/m3 lagen. Bei zehn untersuchten Privatliegenschaften musste in zwei Fällen eine Sanierung empfohlen werden. In Zusammenarbeit mit dem Hochbauamt wurden 2019 weitere Schulen erfolgreich saniert. Drei weitere Schulen wurden zudem im Zuge anstehender Renovationsarbeiten überprüft.

Radon in bewohnten Räumen

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