Keine Aquakulturwirkstoffe in Zuchtfischen nachweisbar

Das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt hat in Zusammenarbeit mit den Kantonalen Lebensmittelkontrollbehörden Aargau, Basel-Landschaft, Bern und Solothurn 48 Proben von Fischereierzeugnissen auf Aquakulturwirkstoffe zur therapeutischen Behandlung gegen Parasiten, Pilzbefall und bakterielle Infektionen untersucht. Erfreulicherweise konnten nur in einem tiefgekühlten Tilapiafilet aus Vietnam Spuren von Leukomalachitgrün unter dem Eingreifwert nachgewiesen werden.

In den Kantonen Aargau, beiden Basel, Bern und Solothurn wurden insgesamt sieben Supermärkte, ein Delikatessenläden, ein Fischhandel, acht heimische Fischzuchtbetriebe sowie sieben Lebensmittelläden mit vorwiegend aussereuropäischem Nahrungsmittelangebot beprobt. Dabei wurden 48 gezüchtete Fischereierzeugnisse aus 15 Ländern erhoben. Die meisten Proben stammten aus Vietnam und der Schweiz, am häufigste erhoben wurden Crevetten, Pangasius, Lachs und Regenbogenforelle.

In einem tiefgekühlten Tilapiafilet aus Vietnam wurden Spuren von Leukomalachitgrün nachgewiesen. Die Vorläufersubstanz Malachitgrün war im Fisch jedoch nicht mehr detektierbar. Die Leukoformen haben eine längere biologische Halbwertszeit in Fisch als ihre farbigen Vorläuferverbindungen. Da Fische aus Aquakulturen unter kontrollierten Bedingungen gehalten werden, ist der Nachweis einer Leukoform in derartigen Proben als Hinweis auf einen möglichen illegalen Einsatz des Ausgangsstoffs zu werten, auch wenn die jeweilige Vorläufersubstanz im Fisch nicht mehr nachweisbar ist. Da der Befund sich weit unter dem Eingreifwert für Malachitgrün und Leukomalachitgrün befindet, wurde das Produkt als verkehrsfähig eingestuft. In allen anderen untersuchten Proben konnten keine der geprüften Aquakulturwirkstoffe detektiert werden.

Die Resultate der Kampagne deuten darauf hin, dass illegale chromophore Wirkstoffe heutzutage entweder in sehr niedrigen Mengen oder kaum noch in Aquafarmen verwendet werden. Diese erfreuliche Entwicklung zeigt, dass die wiederholten Kontrollaktionen von uns und vielen anderen europäischen Lebensmittelüberwachungsämtern eine Wirkung erzielt haben.

 

Untersuchungen von Fischen auf farbige Aquakulturwirkstoffe

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